WERKZEUG- UND FORMENBAUINDUSTRIE 142 / NORTON WINTER PRÄZISIONSTECHNOLOGIE WERKZEUGSCHLEIFEN ANWENDUNGSHINWEISE FÜR DIE SCHLIFFHERSTELLUNG FÜR MIKROSKOPISCHE UNTERSUCHUNGEN PRAKTISCHE DURCHFÜHRUNG Die Probenherstellung beginnt, sofern erforderlich, mit dem Einbetten des Werkstücks. Je nach Probenzustand folgt das Vorschleifen mit SiC-Schleifmitteln oder Norton Winter-Diamant-Schleifscheiben. Im Anschluss wird die Probe mit Diamantpaste Norton Winter-Diaplast® oder Norton Winter-Diaplast® Suspension poliert. EINBETTEN Als Einbettmittel kommen die in der Praxis üblichen Warm- oder Kalteinbettmittel auf Kunststoffbasis in Betracht. Wichtig ist, dass sich diese Einbettmittel ohne Spaltbildung an die Probe anschmiegen, da sonst die Gefahr der Einlagerung des Schleif- oder Poliermittels besteht. Die Härte des verwendeten Einbettmittels sollte möglichst an die Härte der Probe angepasst werden, um Kantenabrundungen zu vermeiden. SCHLEIFEN Der Oberflächenzustand der Proben vor dem Polieren ist ausschlaggebend für die Wirtschaftlichkeit des Polierens mit Norton Winter Diaplast® und für die Qualität der Endpolitur. Ein einwandfreier Vorschliff kann wesentlich zur Verkürzung der Polierzeiten, zur sparsamen Anwendung von Norton Winter Diaplast® und zur guten Schliffqualität beitragen. Es muss beim Schleifen darauf geachtet werden, dass die beim Trennen entstandenen Unebenheiten völlig abgetragen werden. POLIEREN Das Polieren mit Diamantpaste Norton Winter Diaplast® bzw. Norton Winter Diaplast® Suspension kann auf Poliermaschinen mit oder ohne Polierautomat durchgeführt werden. Für jede Diamantkorngröße ist ein gesonderter Polierteller mit einem Poliertuch erforderlich. Norton Winter Poliertücher können auf handelsüblichen Maschinen verwendet werden. Vor Beginn des Polierens wird das auf den Polierteller geklebte Poliertuch mit Norton Winter Diaplastol leicht angefeuchtet und das Poliermittel gleichmäßig auf dem Poliertuch verteilt. Norton Winter Diamantsuspensionen sind in manchen Fällen einfacher zu handhaben als Diamantpasten, weil die Diamantverteilung auf dem Poliertuch gleichmäßiger erfolgt. Bei automatischen Poliervorgängen sind Diamantsuspensionen zu bevorzugen, weil ein Beschicken während des Arbeitens möglich ist. Da die Diamantpaste Norton Winter Diaplast® nach einer gewissen Polierzeit mit dem Abschliff des bearbeiteten Materials übersättigt ist, muss entsprechend etwas Verdünnungsmittel Norton Winter Diaplastol nachdosiert werden, um das Diamantkorn griffig zu halten. Ein dünner, gut haftender, kühlender Gleitfilm ist hier erwünscht. Der aufzuwendende Polierdruck ist abhängig von dem Probenmaterial und der Diamantkorngröße. In der Regel kann bei harten Werkstoffen mit hohem Polierdruck gearbeitet werden, bei weichen Werkstoffen und feineren Diamantkorngrößen ist geringerer Druck anzuwenden. Die Wahl der zur Anwendung kommenden Korngrößen richtet sich nach der Härte der vorliegenden Proben bzw. der einzelnen Gefügebestandteile. Je höher die Härte des zu polierenden Werkstoffs, desto gröber die Körnung, mit der die Politur begonnen wird. Die feinsten Korngrößen (D0,25 bis D1) finden bei hohen Härten meist keine Verwendung. Es ist zu berücksichtigen, dass beim Polieren nicht nur die Riefen des letzten Schleifgangs entfernt, sondern auch die nicht sichtbaren Oberflächenverformungen abgebaut werden sollen, da diese eine Gefügeverfälschung hervorrufen können. Das bedeutet, dass oft mit einer gröberen Diamantkorngröße begonnen werden muss, als zur Beseitigung der Schleifriefen vom letzten Schleifgang notwendig wäre. ANMERKUNG Beim Polieren mit Norton Winter Diaplast® ist darauf zu achten, dass ein Übertragen der gröberen Diamantkörner auf den nächstfeineren Poliergang vermieden wird. Wichtig ist dabei nicht nur die Reinhaltung der Poliereinrichtung, sondern auch das Reinigen der Proben zwischen den einzelnen Polierstufen. Dies kann z. B. unter fließendem Wasser mit einer Bürste (bei gröberer Korngröße) oder einem Wattebausch (bei feinerer Korngröße) durchgeführt werden. Empfehlenswert ist eine anschließende Reinigung in einem Ultraschallbad. POLIERWERKZEUG FÜR DIE WERKZEUG- UND FORMENBAUINDUSTRIE
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